Grossvieheinheit (GVE)
Recheneinheit, welche die Zusammenfassung von Nutztieren unterschiedlicher Tier- und Alterskategorien erlaubt.
Je nach Zweck ist die Recheneinheit anders definiert.
- Beitrags-GVE/ Investitionshilfen
Zur Ermittlung des beitragsberechtigten Tierbestandes für die Ausschüttung von faktorgebundenen Direktzahlungen oder Investitionshilfen werden den einzelnen Tiergattungen und Alterskategorien Koeffizienten zugeordnet. Die Koeffizienten sind im Anhang der Landwirtschaftlichen Begriffsverordnung (SR 910.91, LBV) festgelegt. Dies betrifft die :
- Beiträge für regelmässigen Auslauf im Freien (RAUS)
- Beiträge für besonders tiergerechte Stallhaltungssysteme (BTS)
- Beiträge für die Weidehaltung;
- Investitionshilfen für Betriebsgebäude. - Raufutterverzehrende Grossvieheinheiten (RGVE)
Raufutter verzehrende Tiere sind Tiere der Rindergattung und der Pferdegattung sowie Schafe, Ziegen, Bisons, Damhirsche, Rothirsche, Lamas und Alpakas und werden mit den im Anhang der Landwirtschaftlichen Begriffsverordnung (SR 910.91, LBV) enthaltenen Koeffizienten in Raufutterverzehrende Grossvieheinheiten (RGVE) umgerechnet.
Diese Recheneinheit wird v.a. im Rahmen des Beitrags zum Produktionssystem verwendet: Grünlandbasierte Milch- und Fleischproduktion (GMF) zur Überprüfung des Kriteriums der Mindesttierbesatz, oder bei der Berechnung des Sömmerungsbeitrags über die Normalstösse. - Raumbedarfs-GVE
Die RGVE wird in der Gesetzgebung zum Gewässerschutz verwendet. Pro Hektar düngbarer landwirtschaftlicher Nutzfläche werden maximale Tierzahlen festgelegt, die in Großvieheinheiten - Dünger (GVE) gemessen werden.
Eine RGVE wird auf der Grundlage der Nährstoffe berechnet, die ein Tier ausscheidet. Eine DGVE entspricht der Nährstoffausscheidung von 105 kg Stickstoff und 15 Kg Phosphor. Dies entspricht der Menge einer Kuh mit 600 kg Gewicht und einer Milchleistung von 6‘000 kg. Für andere Tiere werden die Werte gemäß Art. 23 der Gewässerschutzverordnung (GSchV) festgelegt.